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Bildung als Widerstand – 150 Jahre Arbeiterbildungsverein am 26. Juli 2018

26. Juli 2018

Bildung als Widerstand – 150 Jahre Arbeiterbildungsverein am 26. Juli 2018

150 Jahre Arbeiterbildungsverein am 26. Juli 2018

Primo Levi nennt beispielsweise “Wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht wir?,” einen Auszug aus dem Talmud, in dem es um den Kampf gegen Goliath gehe.

So oder so ähnlich müssen die Initiatoren des Arbeiterbildungsvereins am Gründungstag, dem 26. Juli 1868, in Goisern gedacht haben. Die Zeit war reif, gerade im Salzkammergut. Die Gedanken der Aufklärung und der französischen Revolution mischten sich mit protestantischer Grundhaltung in Religionsfragen. Konrad Deubler hatte den Boden bereitet, auch wenn er dafür, wie er zu seinem 54. Geburtstag 1868 schreibt, ins „Loch“ gesteckt wurde. Er hatte die Courage, das auszusprechen, was die halbe Welt dachte  – Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit blieben für ihn keine intellektuellen Gedankenspiele – sondern Deubler übersetzte sie in die Sprache der Salinenarbeiter und Holzknechte.  Es wurde, mit gutem Grund, befürchtet, dass, sollte das „gemeine“ Volk diese Gedanken denken, die soziale Ordnung in Gefahr komme.

Durch das Staatsgrundgesetz 1867 wurde es in Österreich möglich, private Vereine zu gründen. Ein „window of opportunity“, das in Hallstatt und Goisern weidlich genutzt wurde. Mit klarem Blick auf die Notwendigkeiten in sozialen Fragen, gingen in rascher Folge aus dem Arbeiterbildungsverein Selbsthilfeorganisationen wie Sparverein, Konsumverein und Selbsthilfeversicherungsverein hervor. Aber auch die öffentliche Gemeindebibliothek und die Heimat Bühne Goisern gehen auf Initiativen des Vereins zurück. Man war sich wohl einig, dass der Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse im Kopf beginnt. Es ist eine Frage der Sicht auf die Welt und das, was den Menschen zum Menschen macht – nämlich sich in Freiheit und Solidarität im Diesseits zu begegnen und sich nicht auf ein Jenseits vertrösten zu lassen.  Erst dann wird der Mensch zur Tat befähigt. Ein Widerstand, der 1868 dazu motivierte, die gegebenen Verhältnisse nicht weiter hinzunehmen, sondern  wesentliche Teile der Versorgung und Absicherung in die eigene Hand zu nehmen und für die Bevölkerung zu verbessern. Es sind Gedanken, es sind Geschichten, es sind Beispiele aus Gegenwart und Vergangenheit, die die Menschen aufrütteln. Und weil diese Gedanken – diese Idee des Zusammenlebens in Freiheit und Solidarität –  nichts an Aktualität verloren haben – es haben sich wohl die Fragen geändert aber nicht die Antworten- veranstaltet das Personenkomitee Arbeiterbildungsverein vom 27.9. bis 29.9. eine Festveranstaltung „Bildung als Widerstand“ in Bad Goisern.

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